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Rosendahl, 03.03.2022
Herr Bürgermeister, werte Verwaltungsmitarbeiter, werte Ratskolleginnen- und Kollegen, werte Zuhörer, wir sind allen dankbar, die sich für die Belange der Gemeinde in diesem Jahr beruflich oder ehrenamtlich oder wie auch immer eingebracht haben. Wir kritisieren alle, die eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde behindern.
Wir haben, auf 15 Seiten zusammengetragen, viele Beiträge zum Haushalt in die Beratung gegeben.
Ohne Erfolg verhallt, lässt sich das Ergebnis zusammenfassen.
Ich erspare mir die Quälerei, alles wieder durchzukauen.
Einen Punkt aus dem letzten Haushaltsjahr will ich aber ansprechen:
Den öffentlichen Ausraster unseres Bürgermeisters, in Bezug auf einen Bürger, der für den Bürgermeister nervige Beiträge zur Umgestaltung der B474 in Holtwick eingebracht hat, hätte eine gemeinsame Rüge des Rates nach sich ziehen müssen.
Es waren dann durchaus besonnene Bürger, die das für uns getan haben. Es kann immer noch sein, dass die Einwendungen zur Planung berechtigt sind – der bisherige Verlauf lässt das durchaus vermuten – wenn´s so käme, steht die beratungsresistente Ratsmehrheit etwas dumm da.
Wir sind schon erschüttert und ratlos, warum die weltweit gesetzten Mega-Themen, wie Klima- und Umweltschutz – letztlich also Nachhaltigkeit in Rosendahl nicht auf fruchtbaren Boden fallen,
warum die niedergeschriebene Ausrichtung in allen Bereichen solch ein Problem ist.
Dabei ist es Aufgabe eines gemeindlichen Haushaltes die Ausrichtung/Planung mit Leistungsmerkmalen und nachprüfbaren Zielen zu konkretisieren. Die Zahlen ergeben sich daraus.
Krämerseelen beschäftigen sich nur mit Zahlen.
In der Demokratie muss man Mehrheiten hinter die Themen bringen
- das ist uns, mit unseren Themen bis dato wenig gelungen. Warum? Vielleicht ist Webers Art das Problem?!
Nur ein Problem der Vortragsart steht doch nicht in Verbindung mit dem Vortragenden, sondern nur das Thema. Aber in diesem Rat gilt ja das Gebot der sachlichen Diskussion – so wird es uns immer wieder vorgehalten. Also sollte man den blöden Weber gedanklich ausblenden können. Oder sind es die GRÜNEN, denen aus verschiedenen Kreisen immer noch stumpfe Ablehnung entgegenschlägt.
Da wird etwas dran sein- – aber nicht nur.
Vielleicht müssen wir nur eine andere „Verkaufstaktik“ anwenden.
Im 17. Jahrhundert kam die Kartoffel nach Deutschland. Um ihre Verbreitung hier hat sich besonders der Preußenkönig Friedrich der Große im 18. Jahrhundert verdient gemacht. Denn auch sein Land Preußen hatte vielfach schlechte Sandböden, es gab immer wieder Hungersnöte.
Die Bauern, nicht nur in Preußen, wehrten sich anfangs allerdings gegen den Anbau der Kartoffel.
Vermutlich probierten sie zunächst die aus den Blüten entstandenen, wie kleine grüne Tomaten aussehenden, ungenießbaren Früchte.
Auch die Kartoffelknollen aus der Erde schmeckten ihnen ungekocht nicht. Sogar die Hunde wollten sie nicht fressen. Und eine Pflanze, die über der Erde (leicht) giftig war, sollte in der Erde ungiftig sein? Die Deutschen kennen bis heute das Sprichwort: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“
Deshalb erließ Friedrich der Große 1756 den „Kartoffelbefehl“: Jeder Bauer musste unter Androhung von Strafe Kartoffeln anbauen. Selbst 14 Erlasse halfen aber nicht, lieber hungern, als Kartoffel anbauen.
Der König soll sich, um den Anbau der Kartoffel zu fördern, dann einer List bedient haben. Er ließ Felder mit Kartoffeln von Soldaten bewachen. „Was bewacht wird, muss wertvoll sein“, sagten sich die Bauern. Als die Soldaten deshalb nachts so taten, als ob sie schliefen, stahlen sich die Bauern einige Kartoffeln aus dem Acker. Da merkten sie, dass die Knollen, richtig zubereitet, das heißt gekocht, doch recht gut schmeckten.
So hat sich der Kartoffelanbau in Deutschland langsam durchgesetzt.
Mit welcher List könnten wir Verwaltung und Rat davon überzeugen, das Thema Nachhaltigkeit ernst zu nehmen, wo einige wohl noch gar nicht wissen, was es bedeutet?
Der Ansatz ist schwierig.
Vielleicht hilft ein anderer Ansatz: Umgekehrte Psychologie.
Unter umgekehrter Psychologie versteht man, eine andere Person dazu zu bringen, etwas zu tun oder zu sagen, indem man ihr sagt, sie soll das Gegenteil von dem tun, was man möchte. Sie wird in der Werbung, mitunter in der Erziehung sehr erfolgreich eingesetzt und kann nützlich sein, wenn man es mit bestimmten Menschen zu tun hat.
Umgekehrte Psychologie sollte nur ab und zu verwendet werden und nur in nicht allzu ernsthaften Situationen. Ich glaube schon, dass, zumindest bei einigen hier, das Prinzip gespiegelt auf die GRÜNEN funktionieren würde – wir können uns aber nicht hinstellen und die nachhaltige Ausrichtung für Rosendahl ablehnen, in der Hoffnung, dass die Mehrheit dann die Themen übernehmen.
Das Thema ist zu ernsthaft.
Bleibt uns nur die Lebensweisheit von Winston Churchill: Erfolg besteht darin, von Misserfolg zu Misserfolg zu gelangen, ohne die Begeisterung zu verlieren.
Darauf werden wir bauen!
Begeistert sind wir nicht über unsere Ablehnung des Haushaltes – bei der stumpfen Ablehnung einer konsequenten Nachhaltigkeitsausrichtung bleibt uns allerdings keine andere Wahl .
Jeder hier, kennt aber auch viele weitere Punkte, warum wir, in der Konsequenz, ablehnen werden.
Vielen Dank!
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